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Tun zu können, was man gerne tut, bedeutet Freiheit.
Das gerne zu tun, was man tut, bedeutet Glück.
Henri David Thoreau
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte. Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
Boesche -Zacharowski
Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.
Henry Ford
Was ich verloren habe, indem ich anderen vertraute, ist berechenbar. Aber was ich auf gleiche Weise gewonnen habe, ist unschätzbar.
Gilbert Cesbron
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Hunderegeln - Regeln unter Hunden
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Spielen ist rangordnungsfrei !
Wenn ich Hunde spielen sehe in ihre ausgelassenen Lebensfreude und Vitalität dann gibt es plötzlich keine Rudelhierachie. Alt spielt mit Jung und Jung fordert Alt heraus. Der Ranghohe liegt auf dem Rücken, der Ranniedrige reitet auch mal auf, Knurren und Anbellen ist erlaubt, Zwicken, Umklammern, Anlauern und Nachjagen alles ist rangunabhängig.
Charis fordert ihre Schwester Cosi zum Spiel
Beinchenbeissen und Nackenpacken
Niederringen
Anpöbeln,
Wolfszähne zeigen...
...und furchtbar böse tun.
Wenn ein Ranghoher über die Strenge schlägt und versehentlich Schmerz zufügt wehrt sich der Rangniedrige und umgekehrt. Beim Beutezerren gibts kein böses Gebeisse sondern Gezerre und Hinterherjagen. Beinchenbeissen, Ohrenzwicken, Nackenpacken, selbst andeutungsweises Schütteln alles ist erlaubt solange die Beisshemmung (also schmerzlos) funktioniert und das Spielgesicht beibehalten wird: Das Verbellen hat eine hohe Tonlage, die Ohren sind immer mal wieder nach hinten geklappt, die Rute wedelt zwischendurch. Wenn beim Gerangel akustisch gedroht wird dann übermässig mit kehligem Getöse. Wird einer mal sauer, hält der andere die Breitseite zum Abreagieren hin, oder gibt mit besonders viel Elan Fersengeld, nur um dann in einem Bogen wieder zu erscheinen und weiter zu provozieren. Cosi rangelt ihre Schwester in der ersten Runde des Freilaufs solange nieder bis diese sauer wird. Dann hält sie wie ein Rüde die breite Hals- und Nackenpartie hin, aber mit abgewandtem Gesicht, und lässt sich Charis daran austoben.
SpielEnde - die Damen sind ausgepowert und stellen sich in Positur. Beide dürfen selbstbewusst ihre Ruten hochstellen ohne dass es kracht.
Danach gehen beide harmonisch und synchron auf Spur.
Spielen kann nur der, der Vertrauen hat. Je vertrauter die Spielenden sind, desto wilder trauen sie sich zu spielen.
Natürlich gibt es besondere Spielfreunde die bevorzugt werden. Oder
Griesgrämer die überhaupt nicht spielen wollen, Angsthasen die sich
nicht trauen, Unsozialisierte die die Hundesprache nicht verstehen oder
Alte die genug mit ihren Alterswehwehchen zu tun haben.
Umkippen kann ein Spiel aus Missverständnis, z.B. wenn ein gespielter Überfall falsch gedeutet und der Spielpartner auf Gegenwehr geht. Oder wenn die Rangordnung nicht klar ist, dann kann Spiel in Hierarchiekampf ausarten.
Spielzeug
Spielzeug ist nur so lange interessant, wie es sich bewegt, es einer in Besitz hat oder das Verlangen danach bekundet.
Ausnahme kann das absolute Super-Lieblingsspielzeug sein, wo wirklich kein anderer Artgenosse dran darf, selbst wenn es nur langweilig im Körbchen rumliegt. Charis bespielt sich manchmal selber mit etwas was sie hoch wirft und dann im Mäuselsprung neckisch wieder erbeutet. Aber das währt nie lange wenn keiner mitspielt.
Cosi hat eine Herausforderung gefunden.
Charis will mitspielen, - Cosi wehrt ab.
Charis akzeptiert das und wartet ...
Cosi hampelt sich einen ab...
...und weiss dann nicht so recht weiter - iss ja auch anstrengend.
Als Kati mitmischt, traut sich auch Charis, ...
...ist aber zu dicht an Cosi und sucht sich einen neuen Platz ...
...neben Kati ...
...na also - geht doch ! Altersautorität lässt die Kinder sich vertragen. Spiel ist eben Spiel.
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Hierarchie im 10. Monat
Cosi hier mit gelben Halsband
Alter 6 Monate. Noch darf Charis bei Cosi aufreiten.
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Die erste Zeit des aktiven Miteinanders bestand bei den Welpen aus Gerangel und Spielkämpfchen. Die Selbstbehauptungsphase scheint an der Mutterzitze loszugehen und durchzieht das ganze Wachstum mit mehr oder weniger intensiven Phasen des Kräftemessens.
Cosima ist von ihrer körperlichen Konstitution her von Anfang an Charis gegenüber in der Führungsposition. Auch auf den Fotos der Welpengruppe - mit 9 Wurfgeschwistern - präsentiert sich Cosima gerne dominant.
Je sicherer sie sich in ihrer Rolle fühlt, desto mehr gönnt sie Charis spielerisch überlegene Positionen. Seit dem 4. Monat ritt Charis öfter bei Cosi auf und diese nahm es als Spiel hin oder reagierte mit friedlichem Gerangel.
Seit dem 9. Monat scheint sich Cosi ihrer Rolle nicht ganz sicher zu sein. Auch Umweltängste tauchen plötzlich wieder auf, die im 4. Monat schon abgehandelt waren.
Charis hat körperlich aufgeholt. Sie bleibt zwar kleiner und schmaler als Cosi ist aber muskulös, schnell und ausdauernd. Durch ihre hochgradige Neugierde und ihren grossen Spieltrieb überwindet sie Umweltängste schneller.
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Je unsicherer Cosima sich in ihrer Führungsposition fühlt, desto öfters gibt es Spielkämpfe mit aufgestelltem Nackenfell. Seit dem 9. Monat reitet nun Cosi bei Charis auf und lässt es sich umgekehrt nur selten gefallen.
Die temperamentvollen Hierarchiebehauptungen sehen nun oft übel aus, mit aufgestelltem Nackenfell und riesem Gekeife, mit Gerempel so dass Charis mitunter zwei Pirouetten dreht. Im Knurrbellen tönt ein gestiegener Aggressionspegel und die Scheinattacken haben eine blitzschnelle Folge. Diese Kämpfchen finden nur im Freilauf ausserhalb ihres Territoriums statt.
Wenn Cosi Genugtuung empfunden hat, sie sich also ihrer Überlegenheit sicher ist überlässt sie Charis das letzte Wort. Diese darf sozusagen ihr Gesicht wahren. Charis greift dann in schneller Beissfolge mit ärgerlichem Knurrbellen in Cosis Halskrause, stellt selbstbewusst ihre Rute auf und beendet die Auseinandersetzung mit hochgezogenen Lefzen. Selten folgt noch ein kurzes Lecken in Cosis Maulspalte, woran zu sehen ist, dass die Fronten so wie sie sind akzeptiert sind.
* * *
Cosi hat nun für ca. 2-3 Wochen eine hochsensible Phase.
Meine sture alte Kati muss ich mit sehr weicher Hand reglementieren,
sonst klemmt Cosi nur vom Zuschauen/Zuhören die Rute. Da Kati
schwerhörig ist mit ihren 14 Jahren brauch ich ihr überhaupt
keine Lautzeichen mehr geben, weil die benötigte Lautstärke
Cosi einschüchtert, obwohl sie nicht gemeint ist. Handzeichen
kennt Kati, ignoriert sie aber gerne, wenn es ihr gerade nicht passt.
Und das kommt öfter vor. Sie schaut dann einfach weg.
Phhh....hör ich nicht, seh ich nicht, will ich nicht! Ich muss
dann zu ihr hin und sie anstupsen damit sie mich anschaut. Dann mit
Augenkontakt das Handzeichen geben und ihren Blick festhalten. Das
funktioniert zuverlässig ist aber lästig. Manchmal kann ich
den Weg zu Kati nicht gehen und brüll dann „Kati“ oder
pfeife auf 2 Fingern, dann guckt sie mich an und folgt.
Cosi schüchtert das zur Zeit ein.
Sie war da schon mal stabiler, konnte auseinanderhalten wer gemeint
ist und sich von etwaigem Unmut ihrer Chefin distanzieren.
Grundsätzlich ist die
Stimmung die in der Luft liegt verhaltensbildend. Wenn Gereiztheit zu
spüren ist erfolgen auch öfters Beschwichtigungsgesten durch
die beiden Junghunde. Fröhlichkeit, Selbstbewusstsein,
Spieltrieb, alles wird heruntergefahren wenn der Mensch sich nicht
erzieht und stattdessen seine Stimmungen einfach auslebt.
Menschenkinder reagieren ja ebenso.
Nur durch Achtsamkeit die tief aus
unserem Inneren kommt entwickelt sich Verstehen.
Charis versucht mit Charm und Welpengefiepe sich in eine vorrangige Gunstposition bei mir zu bringen. Sie fordert vermehrt Körperkontakt durch Anstupsen und versucht die Kontaktliegeposition von Cosima einzunehmen. Streichel ich Cosi oder Kati versucht sie sich dazwischen zu drängeln. Bei Begrüssung und bei Aktivitäten versucht sie die 1. zu sein. Wenn ich stehe oder sitze versucht sie sich auf meine Füsse zu legen. Ganz nach dem Motto: Bescheidenheit ist eine Zier doch weiter kommst du ohne ihr.
Cosima ist immer die Zurückhaltende gewesen die Körperkontakt zwar geniesst aber nicht übermässig fordert. Sie hat mich immer sehr genau unter Beobachtung wie ich mit ihrer Schwester umgehe. Cosima zieht sich zurück wenn ich mich mit Körperkontakt gleichzeitig ihrer Schwester zuwende. Ganz oder gar nicht - alles zu seiner Zeit !
Wenn ich auf das Ich-bin-klein, Ich-bin-viel-lieber, Du-hast-mich-viel-lieber von Charis eingehe, - was meinem Mutterinstinkt entsprechen würde weil sie ja so niedlich ist -, hebt Charis ab und entwickelt bei den Rangeleien mit Cosima heftige Aggressivität weil sie glaubt ich stärke ihr den Rücken. Sie ist zwar nicht stärker aber blitzschnell. Ihr fehlt es aber an Souveränität um die Führung zu übernehmen. Ich mahn Charis schon mal ab wenn sie zu giftig wird. Sie reagiert auch sofort und ohne zu zögern wenn ich sie verweise (da reicht ein Fingerzeig) z.B. von meinen Füssen zu gehen oder sich nicht vorzudrängeln. Als wüsste sie das es ihr nicht wirklich zusteht.
Natürlich bekommt sie ausreichend Zuwendung und Geknuddel aber zumeist bestimme ich den Zeitpunkt. Sie ist die absolute Geniesserin und hat selten genug.
Charis geniesst !
Sobald Cosi von mir bestätigt wird als Rangerste übernimmt sie auch selbst das Abdrängen und Verweisen von Charis.
Nun, zu Beginn des 10. Monats hat sich Cosi innerhalb zweier Wochen stabilisiert und die gemeinsamen Rangelspiele sind wieder freundlicher. Für mich ist das Rudelführen über Entwicklungszeiten hinweg Neuland und ich sehe wie wichtig es ist die Regeln der Hunde unter sich zu erkennen, zu akzeptieren und entsprechend zu agieren.
Wenn sich zwei Hündinnen erst einmal wirklich bitterböse bekämpfen, dann gibt es keine Beschwichtigung mehr und es kann eine lebenslange Feindschaft entstehen. Diese Entwicklung wäre sehr schlimm weil mir dann nur noch übrig bliebe, eine der beiden abzugeben. Aus diesem Grunde bin ich lieber kritischer in meinem Handeln als zu blauäugig.
Anders aber als bei Wölfen bleiben bei wildleben Hunden auch die Wurfgeschwister innerhalb eines Rudels meistens zusammen und wandern nicht ab. Dies macht mich zuversichtlich, dass es mit den beiden Mädels klappen wird.
Ausser mir sind ja noch der Silberschmied und Kati ranghöheres Rudelmitglied. Sobald eines der Mädel von mir abgeliebelt wird, sucht sich das andere Ersatzbestätigung bei Kati oder meinem Gefährten.
Kati verteilt nur äusserst selten ihre Gunst. Je abweisender sie ist, desto mehr Welpengehampel zeigen die grossen Mädels mit Maullecken und Kleinmachen, Hinternwackeln und Sicheindrehen.
Kati zeigt was sie von dem Welpengehampel hält.
Cosi macht sich noch flacher...
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... und leckt noch eifriger die Maulspalte bei Kati was ihr aber auch keine Gunst verschafft.
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Futterdominanz - Futtertausch
Anfangs versuchte Kati den Welpen zwar nicht ihr Napffutter aber doch ihre Kauknochen wegzunehmen, bis sie ganz schnell begriff, dass die beiden unter meinem Schutz stehen und dieses nicht erlaubt ist.
Ich glaube nicht, dass sie damit ihre Vorrangstellung behaupten wollte sondern Kati ist einfach nur masslos verfressen.
Bei den Welpen war es Cosi, die immer zuerst fertig war mit Napf leeren und sich dann über Charis´ ihren hermachte. Schon in der ersten Woche habe ich deswegen das Futter nur mit Namensansage zugeteilt und sobald sich ein anderer Ungeduldiger näherte "Nein" gesagt und dazwischen gestellt.
So sensibel wie die Weissen sind war das innerhalb von zwei Tagen geklärt. Erst wenn alle Näpfe leer waren gab es den Platztausch um zu sehen ob der andere auch wirklich kein Krümelchen übrig gelassen hat.
Ansonsten gilt die Hunderegel: Was einer im Maul hat wird ihm nicht weggenommen. Das kann der leckerste Fleischknochen sein, solange er zwischen den Vorderpfoten bearbeitet wird, wird auch die kleine Charis in Ruhe gelassen. Obwohl Charis dieser Regel mitunter nicht so recht traut und doch lieber auf Abstand geht.
Alle drei haben einen Fleischknochen bekommen. Cosi frisst meist neben dem Küchenofen, Kati trollt sich gleich in das hintere Ende des Raumes und Charis hat sich sofort auf das Hundesofa verzogen.
Cosi ist die erste die fertig ist ....
... und dann Kati belagert und versucht den Knochen wegzugucken Sie verlegt sich auf´s Betteln, die angelegten Ohren zeigen Unterwürfigkeit.
Ihr Blick wird sorgenvoll als der Knochen immer kleiner wird.
Frustriert schaut sie auch mal zur Seite.
Hier stellt sie die Ohren selbstbewusst nach vorne und schaut Kati direkt in die Augen. Das ist schon ein bischen unverschämt.
Woraufhin ihr Kati prompt die Zähne zeigt, Cosi legt nun schnell wieder die Ohren an.
Dann nähert sich Charis mit ihrem Restchen...
... irgendwie sieht es nach "Ätsch-ich-hab-noch-was" aus.
Charis kaut nun auch schelmisch-provokativ Cosi was vor.
Irgendwann hat aber auch Charis nur noch ein Miniknöchelchen.
... und dann ging plötzlich alles sehr schnell. Ich hatte leider keine Kameralust mehr und ging nach vorne in die Küche. Und es dauerte keine Minute dann kam Charis mit Kati ihrem Knochen an, hüpfte wieder auf ihr Sofa....
... und Cosi hatte den kleinen Rest von Charis ergattert...
Kati dagegen... ... gibt ihren Futterplatz auf, findet im Hundekorb noch einen holzigen Kohlrabi und macht sich darüber her.
Kati lässt sich nichts Essbares von den beiden Junghunden abnehmen, sie hat ihren Knochenrest freiwillig Charis überlassen. Eine grosszügige Geste.
Auch bei Cosi hab ich schon gesehen, dass sie ein begehrtes Futterstück erst demonstrativ neben sich legt um Besitzansprüche zu demonstrieren. Werden diese von Charis lange genug akzeptiert obwohl sie begehrliche Gesten zeigt, kann es passieren, dass Cosi aufsteht und geht und somit das Futterstück freigibt.
* * *
In diversen Hundebüchern wird behauptet, Hunde tauschen keine Knochen. Dass dieser Versuch sehr wohl unternommen wird, habe ich an meiner jungen Schäferhündin Sina gesehen. Mit 1,5 Jahren bei uns angekommen schaute sie begehrlich auf die kleinen Bratwürstchen meines jüngsten Sohnes, der es sich genüsslich auf dem Sofa vorm Fernseher gemütlich gemacht hatte.
Als ihre schmachtenden Blicke nichts nutzten, bekam sie den Geistesblitz ... Mit schneller Wendung rannte sie los und holte aus ihrem Korb einen alten Knochen, den legte sie meinem Sohn auf seine Knie und mit erwartungsvollem Blick wollte sie nun bitte gerne doch ein Würstchen ! - Ja, das hat sie dann auch ertauscht! (Allerdings muss ich heute noch lachen wenn ich mich an den angeekelten Gesichtsausdruck meines Sohnes erinnere, der diesen Knochen nun wirklich nicht haben wollte.)
* * *
Futtertausch der besonderen Art:
Spaziergang alleine mit Charis über
die Neissewiese.
Die Kleine hat die Angewohnheit
blitzschnell alles Mögliche unterwegs aufzunehmen und zu
fressen. Da ich nicht möchte, dass sie Wildschwein- und Entenkot
aufnimmt wegen diverser Krankheitserreger, hat sie gelernt bei einem
„Pfui“ ihre Beute fallen zu lassen. Ich rufe sie dann
ran, lobe sie und sie bekommt zuverlässig ein Leckerchen. Wie
sonst sollte ich es ihr beibringen.
Heute nimmt die Fiffige doch in ca. 50
Meter Entfernung ein Stück angetrockneten Kot auf, der ihr halb
aus dem Maul baumelt, kommt damit ohne Aufforderung zu mir, schmeisst mir das Stück zu Füssen
und schaut mich erwartungsvoll an. Natürlich gabs ein
Leckerchen.
Hoffentlich wird das jetzt nicht ihre
Lieblingsbeschäftigung.
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Begruessung
Hochspringen und Anspringen:
Meistens freue ich mich genauso sehr wie meine Hunde sie wiederzusehen. Es gibt bei mir keine feste Regel des Anspringendürfens oder nicht. Ich halte es flexibel je nach den Umständen. Meistens lasse ich mich anspringen und umarme meine Hunde und liebel sie ab. Ich achte darauf Cosi zu erst zu begrüssen, auch wenn Charis oft schneller ist mit dem Anspringen und begrüssen. In dem Falle ignoriere ich Charis bis Cosi von mir angenommen wurde, die zur Begrüssung gerne durch meine Beine läuft und sich abstreicht und um mich rumwindet. Dann wende ich mich Charis zu die dann schon oft zu Kati abgewandert ist, und diese begrüsst. Da Kati aber gar nicht weg war, zeigt mir dieses ganze Begrüssungsritual dass viel Buhlerei dabei ist. Kati als nächst Ranghöhere abschlecken ist dann eine Ersatzhandlung, weil ich gerade nicht erreichbar bin. Das Vorbild der Wölfe kommt hier zum tragen. Kommt der Gruppenchef nach Hause wird er von den Rudelmitgliedern in der Hierarchiefolge begrüsst. Normalerweise übernimmt der ranghöchste der Wölfe auch das Abdrängen der Rangniedrigeren wenn diese sich vordrängeln wollen. Manchmal macht Cosi das auch, aber sie springt nicht so gerne und ausdauernd wie Charis, die den ganzen Tag auf zwei Beinen hüpfen könnte. Aber so streng wie bei den Wölfen geht´s bei den Hunden nicht zu und Cosi ist ganz gut im Gönnen. Möchte ich das Anspringen nicht, weil ich Lebensmitteltüten in der Hand habe reicht ein betontes Nein-Aus und die Hunde lassen es, und warten mit der körperlichen Begrüssung bis ich die Hände frei habe.
Da Charis ein hüpfbegeistertes Mädel ist, sprang sie mich bei jeder Gelegenheit an. Wenn ich aus dem Bett stieg, die Tür aufmachen sollte, den Fressnapf holte, die Jacke anzog, die Leine nahm, wenn ich Lauf sagte oder zum Hoftor ging. Ich drehte mich dann mit einem kleinen Ausfallschritt seitlich weg und ignorierte sie. Mittlerweile hüpft sie selber immer seitlich an mir vorbei ohne mich zu kontaktieren. Sie nicht hüpfen zu lassen geht gar nicht. Es wäre wie ein sich vor Freude tanzendes sich drehendes und hüpfendes Kind zu reglementieren. Es ist einfach ihr Temperament Freude oder freudige Erwartung so auszudrücken.
Cosi drückt sich anders aus. Sie ist oftmals gesprächig und setzt zu einem kehligen Heuler an vor Freude oder einem wohligem Grunzen wenns weitergehen soll.
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Wolfsstunde -
Freundschaft - Intimität - Körperlichkeit - Annahme
Eine Stunde des Tages hebt alle Zurückhaltung im Umgang miteinander auf. Es ist die Morgendämmerung. In dieser Stunde kommen die beiden weissen Schäferhunde zu mir auf mein Lager und wecken mich mit Schnauzenstössen, Gesichtlecken (soweit ich mich nicht abdrehe), Kopf in meinen Nacken und Kissen graben, neben mich drängen und auf mich legen. Sie werden abgeliebelt und durchgewalkt und stöhnen und grunzen vor Wohlbehagen. Immer wieder auf´s Neue beginnen sie, wenn sie merken das ich vielleicht wieder ins Dösen gerate.
Das Abliebeln wird ein ausgelassenes Tollen wenn ich endlich in halbaufrechter Körperhaltung bin. Ein Arm und Bein packen, ganz vorsichtig versteht sich, ein Ohrenknautschen und Halskrause zotteln. Die schwere Cosi muss dann auch mal mein Gewicht erfahren und mit einem "Umpf" hält sie dann Sekunden ganz still bis ich sie freigebe.
In keiner Zeit des Tages ist Cosi und Charis so albern, kindlich, verspielt und vertrauensvoll wie in der Morgendämmerung. Den Tag einspielen mit Vertrauens- und Freundschaftsbeweisen.
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Fotos hab ich von dieser Dämmerungsstunde keine, ich kann sie selbst nicht machen und es ist die Stunde ohne Beobachter.
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