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Tun zu können,
was man gerne tut,
bedeutet Freiheit.

Das gerne zu tun,
was man tut,
bedeutet Glück.

Henri David Thoreau

 

 

 

Nur der Schwache
wappnet sich mit
Härte.
Wahre Stärke kann
sich Toleranz,
Verständnis und
Güte leisten.

Boesche
-Zacharowski

 

 

 

Wer immer tut,
was er schon kann,
bleibt immer das,
was er schon ist.

Henry Ford

 

 

 

Was ich verloren
habe, indem ich
anderen vertraute,
ist berechenbar.
Aber was ich auf
gleiche Weise
gewonnen habe,
ist unschätzbar.

Gilbert Cesbron

 

* * *

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Hunderegeln - Regeln unter Hunden

* * *

    Spielen ist rangordnungsfrei !

    Wenn ich Hunde spielen sehe in ihre ausgelassenen Lebensfreude
    und Vitalität dann gibt es plötzlich keine Rudelhierachie. Alt spielt mit
    Jung und Jung fordert Alt heraus. Der Ranghohe liegt auf dem Rücken,
    der Ranniedrige reitet auch mal auf, Knurren und Anbellen ist erlaubt,
    Zwicken, Umklammern, Anlauern und Nachjagen alles ist rangunabhängig.

     Charis fordert heraus
    Charis fordert ihre Schwester Cosi zum Spiel

     Beinchenbeissen und Nackenpacken
    Beinchenbeissen und Nackenpacken

     Ringen und Rangen
    Niederringen

     Anpöpeln
    Anpöbeln,

     
    Wolfszähne zeigen...

     furchtbar böse tun
    ...und furchtbar böse tun.

    Wenn ein Ranghoher über die Strenge schlägt und versehentlich Schmerz
    zufügt wehrt sich der Rangniedrige und umgekehrt. Beim Beutezerren gibts
    kein böses Gebeisse sondern Gezerre und Hinterherjagen.
    Beinchenbeissen, Ohrenzwicken, Nackenpacken, selbst andeutungsweises
    Schütteln alles ist erlaubt solange die Beisshemmung (also schmerzlos)
    funktioniert und das Spielgesicht beibehalten wird:
    Das Verbellen hat eine hohe Tonlage, die Ohren sind immer mal wieder nach
    hinten geklappt, die Rute wedelt zwischendurch. Wenn beim Gerangel
    akustisch gedroht wird dann übermässig mit kehligem Getöse.
    Wird einer mal sauer, hält der andere die Breitseite zum Abreagieren hin,
    oder gibt mit besonders viel Elan Fersengeld, nur um dann in einem Bogen
    wieder zu erscheinen und weiter zu provozieren.
    Cosi rangelt ihre Schwester in der ersten Runde des Freilaufs solange
    nieder bis diese sauer wird. Dann hält sie wie ein Rüde die breite Hals- und
    Nackenpartie hin, aber mit abgewandtem Gesicht, und lässt sich Charis
    daran austoben.

     Spielende
    SpielEnde - die Damen sind ausgepowert und stellen sich in Positur.
    Beide dürfen selbstbewusst ihre Ruten hochstellen ohne dass es kracht.

     gemeinsames Schnüffeln
    Danach gehen beide harmonisch und synchron auf Spur.

    Spielen kann nur der, der Vertrauen hat. Je vertrauter die Spielenden sind,
    desto wilder trauen sie sich zu spielen.

    Natürlich gibt es besondere Spielfreunde die bevorzugt werden. Oder
    Griesgrämer die überhaupt nicht spielen wollen, Angsthasen die sich nicht trauen,
    Unsozialisierte die die Hundesprache nicht verstehen oder Alte
    die genug mit ihren Alterswehwehchen zu tun haben.

    Umkippen kann ein Spiel aus Missverständnis, z.B. wenn ein gespielter
    Überfall falsch gedeutet und der Spielpartner auf Gegenwehr geht.
    Oder wenn die Rangordnung nicht klar ist, dann kann Spiel in
    Hierarchiekampf ausarten.


    Spielzeug

    Spielzeug ist nur so lange interessant, wie es sich bewegt,
    es einer in Besitz hat oder das Verlangen danach bekundet.

    Ausnahme kann das absolute Super-Lieblingsspielzeug sein,
    wo wirklich kein anderer Artgenosse dran darf, selbst wenn
    es nur langweilig im Körbchen rumliegt.
    Charis bespielt sich manchmal selber mit etwas was sie hoch
    wirft und dann im Mäuselsprung neckisch wieder erbeutet.
    Aber das währt nie lange wenn keiner mitspielt.

     Cosi findet einen Ast

      Cosi hat eine Herausforderung gefunden.

     Charis will mitspielen

    Charis will mitspielen, - Cosi wehrt ab.

     Charis darf nicht

    Charis akzeptiert das und wartet ...

     Gehampel

    Cosi hampelt sich einen ab...

     und nun

    ...und weiss dann nicht so recht weiter - iss ja auch anstrengend.

     Kati mischt mit

    Als Kati mitmischt, traut sich auch Charis, ...

     Charis hüpft weg

    ...ist aber zu dicht an Cosi und sucht sich einen neuen Platz ...

     

    ...neben Kati ...

     alle Dreie

    ...na also - geht doch ! Altersautorität lässt die Kinder sich vertragen.
    Spiel ist eben Spiel.


 Hierarchie im 10. Monat

 Cosima in dominanter Pose

Cosi hier mit gelben Halsband

 

 

   Alter 6 Monate. Noch darf Charis bei Cosi aufreiten.

 

Die erste Zeit des aktiven
Miteinanders bestand bei
den Welpen aus Gerangel
und Spielkämpfchen. Die
Selbstbehauptungsphase
scheint an der Mutterzitze
loszugehen und durchzieht
das ganze Wachstum
mit mehr oder weniger
intensiven Phasen des
Kräftemessens.

Cosima ist von ihrer
körperlichen Konstitution
her von Anfang an Charis
gegenüber in der
Führungsposition.
Auch auf den Fotos der
Welpengruppe - mit 9
Wurfgeschwistern -
präsentiert sich Cosima
gerne dominant.

Je sicherer sie sich in
ihrer Rolle fühlt, desto
mehr gönnt sie Charis
spielerisch überlegene
Positionen.
Seit dem 4. Monat ritt
Charis öfter bei Cosi auf
und diese nahm es als
Spiel hin oder reagierte
mit friedlichem Gerangel.

Seit dem 9. Monat scheint
sich Cosi ihrer Rolle nicht
ganz sicher zu sein. Auch
Umweltängste tauchen
plötzlich wieder auf,
die im 4. Monat schon
abgehandelt waren.

Charis hat körperlich
aufgeholt. Sie bleibt zwar
kleiner und schmaler als
Cosi ist aber muskulös,
schnell und ausdauernd.
Durch ihre hochgradige
Neugierde und ihren
grossen Spieltrieb
überwindet sie
Umweltängste schneller.

    Je unsicherer Cosima sich in ihrer Führungsposition fühlt, desto öfters
    gibt es Spielkämpfe mit aufgestelltem Nackenfell. Seit dem 9. Monat
    reitet nun Cosi bei Charis auf und lässt es sich umgekehrt nur selten gefallen.


    Gesichtwahren

    Die temperamentvollen Hierarchiebehauptungen sehen nun oft übel aus,
    mit aufgestelltem Nackenfell und riesem Gekeife, mit Gerempel so dass
    Charis mitunter zwei Pirouetten dreht. Im Knurrbellen tönt ein gestiegener
    Aggressionspegel und die Scheinattacken haben eine blitzschnelle Folge.
    Diese Kämpfchen finden nur im Freilauf ausserhalb ihres Territoriums statt.

    Wenn Cosi Genugtuung empfunden hat, sie sich also ihrer Überlegenheit
    sicher ist überlässt sie Charis das letzte Wort. Diese darf sozusagen ihr Gesicht
    wahren. Charis greift dann in schneller Beissfolge mit ärgerlichem Knurrbellen
    in Cosis Halskrause, stellt selbstbewusst ihre Rute auf und beendet die
    Auseinandersetzung mit hochgezogenen Lefzen.
    Selten folgt noch ein kurzes Lecken in Cosis Maulspalte, woran zu sehen ist,
    dass die Fronten so wie sie sind akzeptiert sind.

    * * *

    Cosi hat nun für ca. 2-3 Wochen eine hochsensible Phase.
    Meine sture alte Kati muss ich mit sehr weicher Hand reglementieren,
    sonst klemmt Cosi nur vom Zuschauen/Zuhören die Rute.
    Da Kati schwerhörig ist mit ihren 14 Jahren brauch ich ihr überhaupt keine
    Lautzeichen mehr geben, weil die benötigte Lautstärke Cosi einschüchtert,
    obwohl sie nicht gemeint ist. Handzeichen kennt Kati, ignoriert sie aber gerne,
    wenn es ihr gerade nicht passt. Und das kommt öfter vor. Sie schaut dann
    einfach weg. Phhh....hör ich nicht, seh ich nicht, will ich nicht!
    Ich muss dann zu ihr hin und sie anstupsen damit sie mich anschaut. Dann mit
    Augenkontakt das Handzeichen geben und ihren Blick festhalten.
    Das funktioniert zuverlässig ist aber lästig. Manchmal kann ich den Weg zu Kati
    nicht gehen und brüll dann „Kati“ oder pfeife auf 2 Fingern, dann guckt sie
    mich an und folgt.

    Cosi schüchtert das zur Zeit ein. Sie war da schon mal stabiler, konnte
    auseinanderhalten wer gemeint ist und sich von etwaigem Unmut ihrer Chefin
    distanzieren.

    Grundsätzlich ist die Stimmung die in der Luft liegt verhaltensbildend.
    Wenn Gereiztheit zu spüren ist erfolgen auch öfters Beschwichtigungsgesten
    durch die beiden Junghunde.
    Fröhlichkeit, Selbstbewusstsein, Spieltrieb, alles wird heruntergefahren
    wenn der Mensch sich nicht erzieht und stattdessen seine Stimmungen
    einfach auslebt. Menschenkinder reagieren ja ebenso.

    Nur durch Achtsamkeit die tief aus unserem Inneren kommt entwickelt sich Verstehen.


    Seilschaften

    Meine Rolle in dieser Rangordnungsphase ist gravierend.

    Charis versucht mit Charm und Welpengefiepe sich in eine vorrangige
    Gunstposition bei mir zu bringen. Sie fordert vermehrt Körperkontakt
    durch Anstupsen und versucht die Kontaktliegeposition von Cosima
    einzunehmen. Streichel ich Cosi oder Kati versucht sie sich dazwischen
    zu drängeln. Bei Begrüssung und bei Aktivitäten versucht sie die 1. zu
    sein. Wenn ich stehe oder sitze versucht sie sich auf meine Füsse zu
    legen. Ganz nach dem Motto:
    Bescheidenheit ist eine Zier doch weiter kommst du ohne ihr.

    Cosima ist immer die Zurückhaltende gewesen die Körperkontakt zwar
    geniesst aber nicht übermässig fordert. Sie hat mich immer sehr genau
    unter Beobachtung wie ich mit ihrer Schwester umgehe. Cosima zieht
    sich zurück wenn ich mich mit Körperkontakt gleichzeitig ihrer
    Schwester zuwende. Ganz oder gar nicht - alles zu seiner Zeit !

    Wenn ich auf das Ich-bin-klein, Ich-bin-viel-lieber,
    Du-hast-mich-viel-lieber von Charis eingehe, - was meinem
    Mutterinstinkt entsprechen würde weil sie ja so niedlich ist -,
    hebt Charis ab und entwickelt bei den Rangeleien mit Cosima
    heftige Aggressivität weil sie glaubt ich stärke ihr den Rücken.
    Sie ist zwar nicht stärker aber blitzschnell. Ihr fehlt es aber an
    Souveränität um die Führung zu übernehmen. Ich mahn Charis
    schon mal ab wenn sie zu giftig wird. Sie reagiert auch sofort
    und ohne zu zögern wenn ich sie verweise (da reicht ein Fingerzeig)
    z.B. von meinen Füssen zu gehen oder sich nicht vorzudrängeln.
    Als wüsste sie das es ihr nicht wirklich zusteht. Natürlich bekommt sie
    ausreichend Zuwendung und Geknuddel aber zumeist bestimme ich
    den Zeitpunkt. Sie ist die absolute Geniesserin und hat selten genug.

    Charis geniesst
    Charis geniesst !

    Sobald Cosi von mir bestätigt wird als Rangerste übernimmt sie auch
    selbst das Abdrängen und Verweisen von Charis.

    Nun, zu Beginn des 10. Monats hat sich Cosi innerhalb zweier Wochen
    stabilisiert und die gemeinsamen Rangelspiele sind wieder freundlicher.
    Für mich ist das Rudelführen über Entwicklungszeiten hinweg Neuland
    und ich sehe wie wichtig es ist die Regeln der Hunde unter sich
    zu erkennen, zu akzeptieren und entsprechend zu agieren.

    Wenn sich zwei Hündinnen erst einmal wirklich bitterböse bekämpfen,
    dann gibt es keine Beschwichtigung mehr und es kann eine
    lebenslange Feindschaft entstehen. Diese Entwicklung wäre sehr
    schlimm weil mir dann nur noch übrig bliebe, eine der beiden abzugeben.
    Aus diesem Grunde bin ich lieber kritischer in meinem Handeln als zu
    blauäugig.

    Anders aber als bei Wölfen bleiben bei wildleben Hunden auch die
    Wurfgeschwister innerhalb eines Rudels meistens zusammen und
    wandern nicht ab. Dies macht mich zuversichtlich, dass es mit den
    beiden Mädels klappen wird.

    Ausser mir sind ja noch der Silberschmied und Kati ranghöheres
    Rudelmitglied. Sobald eines der Mädel von mir abgeliebelt wird, sucht
    sich das andere Ersatzbestätigung bei Kati oder meinem Gefährten.

    Kati verteilt nur äusserst selten ihre Gunst. Je abweisender sie ist,
    desto mehr Welpengehampel zeigen die grossen Mädels mit
    Maullecken und Kleinmachen, Hinternwackeln und Sicheindrehen.

     Kati beisst ab

Kati zeigt was sie von dem Welpengehampel hält.

 

Cosi macht sich noch flacher...

     

... und leckt noch eifriger
die Maulspalte bei Kati
was ihr aber auch keine
Gunst verschafft.


    Futterdominanz - Futtertausch

    Anfangs versuchte Kati den Welpen zwar nicht ihr Napffutter aber
    doch ihre Kauknochen wegzunehmen, bis sie ganz schnell begriff,
    dass die beiden unter meinem Schutz stehen und dieses nicht
    erlaubt ist.

    Ich glaube nicht, dass sie damit ihre Vorrangstellung behaupten
    wollte sondern Kati ist einfach nur masslos verfressen.

    Bei den Welpen war es Cosi, die immer zuerst fertig war mit
    Napf leeren und sich dann über Charis´ ihren hermachte.
    Schon in der ersten Woche habe ich deswegen das Futter
    nur mit Namensansage zugeteilt und sobald sich ein anderer
    Ungeduldiger näherte "Nein" gesagt und dazwischen gestellt.

    So sensibel wie die Weissen sind war das innerhalb von zwei
    Tagen geklärt. Erst wenn alle Näpfe leer waren gab es den
    Platztausch um zu sehen ob der andere auch wirklich kein
    Krümelchen übrig gelassen hat.

    Ansonsten gilt die Hunderegel:
    Was einer im Maul hat wird ihm nicht weggenommen.
    Das kann der leckerste Fleischknochen sein, solange er
    zwischen den Vorderpfoten bearbeitet wird, wird auch die
    kleine Charis in Ruhe gelassen. Obwohl Charis dieser Regel
    mitunter nicht so recht traut und doch lieber auf Abstand geht.

     Fleischknochen

    Alle drei haben einen Fleischknochen bekommen.
    Cosi frisst meist neben dem Küchenofen,
    Kati trollt sich gleich in das hintere Ende des Raumes
    und Charis hat sich sofort auf das Hundesofa verzogen.

     Charis auf dem Hundesofa

    Cosi ist die erste die fertig ist ....

     Cosi belagert Kati

    ... und dann Kati belagert und versucht den Knochen wegzugucken
    Sie verlegt sich auf´s Betteln, die angelegten Ohren zeigen Unterwürfigkeit.

     

    Ihr Blick wird sorgenvoll als der Knochen immer kleiner wird.

     Frust bei Cosi

    Frustriert schaut sie auch mal zur Seite.

     direkter Blickkontakt

    Hier stellt sie die Ohren selbstbewusst nach vorne und schaut
    Kati direkt in die Augen. Das ist schon ein bischen unverschämt.

     Kati zeigt die ZÄhne

    Woraufhin ihr Kati prompt die Zähne zeigt, Cosi legt nun schnell wieder die Ohren an.

     Charis kommt näher

    Dann nähert sich Charis mit ihrem Restchen...

     Charis gibt an

    ... irgendwie sieht es nach "Ätsch-ich-hab-noch-was" aus.

     

    Charis kaut nun auch schelmisch-provokativ Cosi was vor.

     

    Irgendwann hat aber auch Charis nur noch ein Miniknöchelchen.

    ... und dann ging plötzlich alles sehr schnell. Ich hatte leider keine
    Kameralust mehr und ging nach vorne in die Küche. Und es
    dauerte keine Minute dann kam Charis mit Kati ihrem Knochen
    an, hüpfte wieder auf ihr Sofa....

    ... und Cosi hatte den kleinen Rest von Charis ergattert...

    Kati dagegen... Kati und Kohlrabi ... gibt ihren Futterplatz auf,
    findet im Hundekorb noch einen holzigen Kohlrabi und macht sich darüber her.

    Kati lässt sich nichts Essbares von den beiden Junghunden abnehmen,
    sie hat ihren Knochenrest freiwillig Charis überlassen.
    Eine grosszügige Geste.

    Auch bei Cosi hab ich schon gesehen, dass sie ein begehrtes Futterstück
    erst demonstrativ neben sich legt um Besitzansprüche zu demonstrieren.
    Werden diese von Charis lange genug akzeptiert obwohl sie begehrliche
    Gesten zeigt, kann es passieren, dass Cosi aufsteht und geht
    und somit das Futterstück freigibt.


    * * *

    Futtertausch

    In diversen Hundebüchern wird behauptet, Hunde tauschen keine Knochen.
    Dass dieser Versuch sehr wohl unternommen wird, habe ich an meiner
    jungen Schäferhündin Sina gesehen. Mit 1,5 Jahren bei uns angekommen
    schaute sie begehrlich auf die kleinen Bratwürstchen meines jüngsten Sohnes,
    der es sich genüsslich auf dem Sofa vorm Fernseher gemütlich gemacht hatte.

    Als ihre schmachtenden Blicke nichts nutzten, bekam sie den Geistesblitz ...
    Mit schneller Wendung rannte sie los und holte aus ihrem Korb einen alten
    Knochen, den legte sie meinem Sohn auf seine Knie und mit erwartungsvollem
    Blick wollte sie nun bitte gerne doch ein Würstchen !
    - Ja, das hat sie dann auch ertauscht!
    (Allerdings muss ich heute noch lachen wenn ich mich an den angeekelten
    Gesichtsausdruck meines Sohnes erinnere, der diesen Knochen nun
    wirklich nicht haben wollte.)

    * * *

    Futtertausch der besonderen Art:

    Spaziergang alleine mit Charis über die Neissewiese.

    Die Kleine hat die Angewohnheit blitzschnell alles Mögliche unterwegs
    aufzunehmen und zu fressen. Da ich nicht möchte, dass sie Wildschwein-
    und Entenkot aufnimmt wegen diverser Krankheitserreger, hat sie gelernt
    bei einem „Pfui“ ihre Beute fallen zu lassen.
    Ich rufe sie dann ran, lobe sie und sie bekommt zuverlässig ein Leckerchen.
    Wie sonst sollte ich es ihr beibringen.

    Heute nimmt die Fiffige doch in ca. 50 Meter Entfernung ein Stück
    angetrockneten Kot auf, der ihr halb aus dem Maul baumelt, kommt damit
    ohne Aufforderung zu mir, schmeisst mir das Stück zu Füssen und schaut
    mich erwartungsvoll an. Natürlich gabs ein Leckerchen.

    Hoffentlich wird das jetzt nicht ihre Lieblingsbeschäftigung.


    Begruessung

    Hochspringen und Anspringen:

    Meistens freue ich mich genauso sehr wie meine Hunde
    sie wiederzusehen. Es gibt bei mir keine feste Regel des
    Anspringendürfens oder nicht. Ich halte es flexibel je nach den
    Umständen. Meistens lasse ich mich anspringen und umarme meine
    Hunde und liebel sie ab. Ich achte darauf Cosi zu erst zu begrüssen,
    auch wenn Charis oft schneller ist mit dem Anspringen und
    begrüssen. In dem Falle ignoriere ich Charis bis Cosi von mir
    angenommen wurde, die zur Begrüssung gerne durch meine Beine
    läuft und sich abstreicht und um mich rumwindet. Dann wende ich
    mich Charis zu die dann schon oft zu Kati abgewandert ist, und diese
    begrüsst. Da Kati aber gar nicht weg war, zeigt mir dieses ganze
    Begrüssungsritual dass viel Buhlerei dabei ist. Kati als nächst
    Ranghöhere abschlecken ist dann eine Ersatzhandlung, weil ich
    gerade nicht erreichbar bin.
    Das Vorbild der Wölfe kommt hier zum tragen. Kommt der
    Gruppenchef nach Hause wird er von den Rudelmitgliedern in der
    Hierarchiefolge begrüsst. Normalerweise übernimmt der ranghöchste
    der Wölfe auch das Abdrängen der Rangniedrigeren wenn diese sich
    vordrängeln wollen. Manchmal macht Cosi das auch, aber sie springt
    nicht so gerne und ausdauernd wie Charis, die den ganzen Tag auf
    zwei Beinen hüpfen könnte. Aber so streng wie bei den Wölfen
    geht´s bei den Hunden nicht zu und Cosi ist ganz gut im Gönnen.
    Möchte ich das Anspringen nicht, weil ich Lebensmitteltüten in der
    Hand habe reicht ein betontes Nein-Aus und die Hunde lassen es,
    und warten mit der körperlichen Begrüssung bis ich die Hände frei habe.

    Da Charis ein hüpfbegeistertes Mädel ist, sprang sie mich bei jeder
    Gelegenheit an. Wenn ich aus dem Bett stieg, die Tür aufmachen
    sollte, den Fressnapf holte, die Jacke anzog, die Leine nahm, wenn
    ich Lauf sagte oder zum Hoftor ging. Ich drehte mich dann mit einem
    kleinen Ausfallschritt seitlich weg und ignorierte sie. Mittlerweile
    hüpft sie selber immer seitlich an mir vorbei ohne mich zu kontaktieren.
    Sie nicht hüpfen zu lassen geht gar nicht. Es wäre wie ein sich vor
    Freude tanzendes sich drehendes und hüpfendes Kind zu
    reglementieren. Es ist einfach ihr Temperament Freude oder
    freudige Erwartung so auszudrücken.

    Cosi drückt sich anders aus. Sie ist oftmals gesprächig und setzt zu
    einem kehligen Heuler an vor Freude oder einem wohligem Grunzen
    wenns weitergehen soll.


Wolfsstunde -

Freundschaft - Intimität - Körperlichkeit - Annahme

Eine Stunde des Tages hebt alle Zurückhaltung im
Umgang miteinander auf. Es ist die Morgendämmerung.
In dieser Stunde kommen die beiden weissen
Schäferhunde zu mir auf mein Lager und wecken mich
mit Schnauzenstössen, Gesichtlecken (soweit ich mich
nicht abdrehe), Kopf in meinen Nacken und Kissen
graben, neben mich drängen und auf mich legen. Sie
werden abgeliebelt und durchgewalkt und stöhnen und
grunzen vor Wohlbehagen. Immer wieder auf´s Neue
beginnen sie, wenn sie merken das ich vielleicht
wieder ins Dösen gerate.

Das Abliebeln wird ein ausgelassenes Tollen wenn ich
endlich in halbaufrechter Körperhaltung bin. Ein Arm
und Bein packen, ganz vorsichtig versteht sich, ein
Ohrenknautschen und Halskrause zotteln. Die schwere
Cosi muss dann auch mal mein Gewicht erfahren und
mit einem "Umpf" hält sie dann Sekunden ganz still bis
ich sie freigebe.

In keiner Zeit des Tages ist Cosi und Charis so albern,
kindlich, verspielt und vertrauensvoll wie in der
Morgendämmerung. Den Tag einspielen mit
Vertrauens- und Freundschaftsbeweisen.

 gemeinsames Ruhen

Cosi geknuschelt

Siesta

Fotos hab ich von dieser
Dämmerungsstunde keine,
ich kann sie selbst nicht
machen und es ist die
Stunde ohne Beobachter.

Beinchenbeissen

  

   Beinchenbeissen
 Cosi durchgewalkt

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