Aktualisierung: Neues !!
Welpen
TIPS+Links
Start
Wir
Das Rudel
Kenny
Charisma
Cosima
Entwicklung Charis und Cosima
Roh oder was?
Spass + Spiel
Soziales Miteinander
Griechenlandstory
Galerie
Umgebung
Gästebuch
Impressum
Danksagung
Sitemap
Weisser Schäferhund, Weisse Schweizer Schäferhunde, Berger Blanc Suisse, AC-Weisser Schäferhund, Amerikanisch Kanadischer Weisser Schäferhund, White shepherd, Soziales Miteinander, Hunderegeln, Hundespielregeln, Hierarchie, Hierarchiekampf, Hunde unter sich, Seilschaften, Futterdominanz, Futtertausch, Begrüssung unter Hunden Wölfen, Wolfsstunde, Menschenregeln, Gehorsam, Rangordnungsfrei, Ranghoch, Rangniedrig, Knurren, Rudelhierarchie, Aufreiten, Anlauern, Nachjagen, Lebensfreude, Vitalität, Beinchenbeissen, Ohrenzwicken, Nackenpacken, Beutezerren, Verbellen, Fersengeld, Vertrauen, Spielende, Spielfreunde, Angsthasen, Unsozialisierte, Spielpartner, Spielzeug, Artgenosse, Mäuselsprung, Altersautorität, Aggressivität, Abdrängen, Souveränität, Selbstbehauptung, Führungsposition, Welpengruppe, Entwicklungszeiten, Wurfgeschwistern, Umweltängste, Neugierde, Spieltrieb, aufgestelltes Nackenfell, zwei Hündinnen, Feindschaft, Ohren anlegen, Maul lecken, Beschwichtigung, Wolf, Wölfe, Rudel, Knochentausch, Begrüssungsritual, Begrüssung, Heuler, heulen, Hüpfen, Buhlerei, Hochspringen, Anspringen, Freundschaft, Intimität, Körperlichkeit, Annahme, Lager Morgendämmerung, Schnauzenstösse, Gesichtlecken, Halskrause, Ohrenknautschen, Freundschaftsbeweis, Dämmerungsstunde, Beobachter, Fotos, Welpenentwicklung, Bildergalerie Hund, Bilderbuch Welpen, Junghunde, Puppys, Hundebabys, Hundevideo, Klickertraining, Sitz, Platz, Bleib, Gesichtwahren, Beisshemmung, Verbellen, Scheinattacke, Territorium, Aggressionspegel, Freilauf, Rempeln, Gerempel
Wachsen lassen, nicht besitzen! Beschützen, nicht beherrschen! Führen, nicht ausnützen: Das ist das Geheimnis wahrer Macht. Laotse
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte. Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
Boesche -Zacharowski
Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.
Henry Ford
Was ich verloren habe, indem ich anderen vertraute, ist berechenbar. Aber was ich auf gleiche Weise gewonnen habe, ist unschätzbar.
Gilbert Cesbron
|
|
* * *
Soziales Miteinander
Menschenregeln
|
Seitennavigation
|
Die Regeln im Miteinander von Hund und Mensch werden geprägt von der Landesgesetzgebung, der Bevölkerungsdichte und unseren eigenen Ansprüchen und Ängsten. Unsere Hunde dürfen niemanden belästigen oder gar schädigen. Es dient ihrer eigenen Sicherheit sich den Regeln des menschlichen Rudelführers unterzuordnen.
Welche
Regeln wir mit wieviel Konsequenz einfordern liegt auch an der Persönlichkeit des Hundes. Die beiden sensiblen weissen
Schäferhundmädchen Charis und Cosima kann ich niemals so handhaben wie
die wesensstarke und alterssture Kati, die auch wirklich jede noch so
kleine Nachlässigkeit von mir benutzt um innerlich
"zu wachsen", einfach ihr Ding zu machen und nicht mehr zu folgen.
|
|
Das was im privaten häuslichen Bereich nicht funktioniert, wird auch in der Aussenwelt mit Ablenkungen und Verführungen nicht funktionieren können.
Menschenregeln sind nicht nur die Regeln die der Mensch für seinen Hund aufstellt, sondern vielmehr die Regeln die der Mensch befolgen sollte, damit sein Hund ihm folgt.
Wo bleibt die Natur ?
Der grösste Ratgeber ist für mich die Natur. Das natürliche Verhalten der Wildtiere, in diesem Falle der Kaniden, der Hundeartigen. Auch wenn die Haustierhaltung Veränderungen mit sich gebracht hat, erleichtert es das Verständnis für Hundeverhalten sehr, darüber Bescheid zu wissen. (s. Hunderegeln) Die Literatur über Wölfe und ihr Sozialverhalten war für mich wichtiger als die Bücher über Hundeerziehung, -Training und -Sport.
Meine Zeit die ich in Griechenland verbracht habe und die jahrelange Beobachtung der dort freilebenden Hunderudel waren am aufschlussreichsten. Kein Rudelführer greift so grob in das Verhalten der anderen Rudelmitglieder ein wie der Mensch es bei seinen Schützlingen tut. Kein Leitrüde oder Leithündin bestimmt, wann ein Rudelmitglied zu sitzen oder zu liegen hat, oder in wieviel Zentimeter-Abstand es zu laufen hat, und auch noch wo es dabei hinzugucken hat. Aber auch kein hundeartiger Rudelführer lässt sich soviel Respektlosigkeiten gefallen wie der Mensch in seiner Unkenntnis.
Es ist für mich wichtiger zu wissen, was ich zulassen darf an Intimität mit meinen Hunden ohne deren Respekt zu verlieren, als zu wissen wie ich ihnen den Zentimetergehorsam beibringe.
Es
ist schwierig einen Hund natürlicher als seine Menschen aufwachsen und
leben zu lassen. Unsere Kultur ist naturfern.
Annehmlichkeiten wie Auto, Heizung, Supermarkt, Fertigfutter,
Kunstlicht, Asphaltstrecken... sorgen für eine unnatürliche Lebensweise
die verweichlicht, den Biorythmus stört und Neurosen begünstigt. Je enger die Tiere mit ihren Menschen leben desto eher leiden auch sie unter deren Zivilisationskrankheiten.
Will
ich Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Harmonie mit den Tieren
erreichen muss ich zuerst einmal ihre natürlichen instinktiven
Bedürfnisse befriedigen. Mir als Mensch-Säugetier ist eine steigende Lebensqualität auch sicher wenn ich diese Bedürfnisse bei mir selbst befriedige:
Artgerechte Bewegung, Artgerechte Sozialkontakte, Artgerechte Ernährung .
Der Mensch verlangt von seinem Hund sich der menschlichen Sozialordnung anzupassen, die menschlichen Worte und Gesten zu erlernen, sich dem menschlichen Rhythmus anzupassen. Der Hund ist zu enormen Anpassungsleistungen und Lernleistungen auf diesen Gebieten willig und fähig. Viele Menschen aber, als die angeblich intelligenteren Wesen, sind kaum fähig ihren Hund zu lesen. Und oftmals gar nicht erst willig Empathie aufzubringen.
Empathie - ist ein aktiver Prozess des einfühlenden Verstehens.
Betrachten wir unseren Hund nur als Befehlsempfänger geben wir ihm keinen Freiraum seine individuelle Persönlichkeit und Intelligenz zu entwickeln.
Missbrauchen wir ihn nur als Streichelobjekt und Seelentröster kann er
ebenso seine Hundenatur nicht leben. In diesem Fall
überlassen wir ihm die emotionale
Führung womit ein Hund überfordert ist und entsprechende Verhaltensauffälligkeiten entwickelt.
Empathie bedarf :
Achtsamkeit, Lebenserfahrung und Wissen, emotionale Offenheit und Entspannung.
|
Den Hund lesen
und umgekehrt...
Mensch und Hund haben oftmals ein Problem mit der Kommunikation, da sie nicht der selben Gattung angehören. Vieles an angeborener oder angelernter arteigener Mitteilungsform ist konträr zwischen Mensch und Hund und wirkt verwirrend bzw. bedrohlich für den anderen. Aber ebenso gibt es Gemeinsamkeiten, die Hund und Mensch problemlos richtig deuten.
Stimme und Stimmung
Dass wir selber als Mensch unser menschliches Gegenüber innerhalb der ersten Sekunden anhand der Körpersprache und Ausstrahlung einschätzen ist uns nicht mehr bewusst. Auch für uns spielt der Geruch eine grosse Rolle, und weshalb wir jemanden "nicht riechen können" bleibt uns oftmals ein Rätsel. Wir sind eine geschwätzige Gattung und an erster Stelle steht für uns die Sprache in der Kommunikation.
Für den Hund ist die vorrangige Mitteilungsform die der Körpersprache und die der Geruchssignale. Seine Wortmeldungen an uns Menschen und an seine Artgenossen sind vergleichsweise selten und wenn, dann meist von erhöhter Dringlichkeit weil ein starke Emotion dahinter steht.
Meist sind es Abbruchsignale die der Hund den Artgenossen gegenüber akustisch äussert. - Halt Abstand, lass mich in Ruhe, Wage es nicht ...
Eifrig ist er mit der akustischen Markierung der inneren Reviergrenzen. Welches auch ein Abbruchsignal ist. -Mach dich weg ... verschwinde.
Hohe Tonlagen bedeuten meist Schmerzäusserungen, Jammerlaute, Zeichen der Unsicherheit oder Spielaufforderungen. Im Spiel selber sind alle Tonlagen vertreten, vorallem bei körpernahem Gerangel. Wichtig dabei ist aber immer die gleichzeitige Körpersprache die das Spiel betont.
Der Hund lernt bis zu einem gewissen Grad, dass der Mensch etwas anders tickt und reagiert nicht mehr auf jedes Gebrabbel. Emotional geladenen Äusserungen kann er sich hingegen nicht entziehen.
Die Besonderheit des Weissen Schäferhundes ist seine Sensibilität welche ihn zu einem leichtführigen sehr auf die Stimmung seines Menschen achtenden und anhänglichen Begleiter macht. Damit er leichtführig bleibt und sein Selbstbewusstsein entwickelt liegt es an uns ihn nicht ständig zu verunsichern durch regelmässige Kommunikationsfehler.
| |
die hochsensible Cosima lauscht auf jedes Wort welches aus ihren Menschen kommt. Jederzeit bereit sich emotional auf die Stimmlage einzustellen. Für sie ist eine Lautäusserung eine ernstzunehmende Wichtigkeit da sie selber nur spricht bei besonderen emotionalen Empfindungen.
* * *
Ihren Menschen gegenüber mag Cosi gerne Laute des Wohlgefühls äussern. Bei ihren Artgenossen ist eine Stimmgebung fast immer ein Abbruchsignal. Welches - wenn leise Töne ignoriert werden - auch eine erhebliche Lautstärke erreichen kann. Immer verbunden mit der entsprechenden Körpersprache.
Es ist nicht verkehrt dem Hund gegenüber ein Abbruchsignal (Nein, Aus, Pfui...) kurz und kräftig mitzuteilen wenn er eine sanfte Lautgebung ignoriert.
Bei einer Schmuseeinheit labern Sie ihren Hund ruhig zärtlich voll. Im täglichen Umgang sind kurze präzise, freundliche Worte idealer. Wählen sie eine tiefere Stimmlage damit der Hund sie ernst nimmt und nicht Unsicherheit oder Spiellaune interpretiert.
Sind sie ärgerlich, genervt, ungeduldig, etc. aus welchem Grunde auch immer, kultivieren sie diese Stimmungslage nicht in ihrer Stimme. Ihr Hund wird es ihnen danken.
Ein guter Rudelführer ist verlässlich und berechenbar in seinen Aktionen und Reaktionen.
Siehe auch hier:
|
Hand und Maul
Wir benutzen unsere Hände um freundschaftlich zu agieren und mitzuteilen, oder weniger freundschaftlich Grenzen zu setzen. Der Händedruck, der Schulterschlag, das Mitziehen zu einem Zeigeort, das Streicheln, Liebkosen ... für ähnliche Situationen gebraucht der Hund sein Maul. Greift uns ein Hund mit den Zähnen an Hand, Ärmel o.ä. kann bei uns Unsicherheit und Angst entstehen. Mir ist so etwas in Griechenland widerfahren, als ein alter Schäfer- Strassenhund mich am Ärmel nahm und mit sehr freundlichem Gesichtsausdruck in eine Richtung zog. Aber ich hatte das Vertrauen nicht ihm zu folgen und so liess er mich. Bei meinem eigenen Hund hätte ich keine Bedenken. Entgegen der verbreiteten Meinung der Hund darf uns niemals mit den Zähnen berühren oder greifen weil das ausarten könnte. Das Maul ist das Greifwerkzeug des Hundes, der sehr vorsichtig damit umgehen und kommunizieren kann. Wir geben ja auch nicht so bekannten Menschen die Hand, auch wenn die Hand ein Mordwerkzeug sein kann. Was wir nicht kennen kann uns ängstigen, also lernen wir es kennen!
Siehe auch hier:
Werkzeugmaul
Hier ein VIDEO
wie die Welpen lernen ihre Zähne zart einzusetzen. Dazu gehören vorallem die Quietschlaute wenn es zwickt. Nur so lernen die Kleinen die Beisshemmung auszubilden.
| |
ganz vorsichtig nehmen die beiden Mädels die Katzenfutterreste vom Schaber.
hier werden vorsichtig die Kirschen von den Zweigen gezupft.
Eine zärtliche Anfrage: spielst du mit mir?
|
Bewegung
Morgens vor der ersten Fleischmahlzeit fahren die Mädels ihre Vitalität und ihr Temperament hoch. Ihr biologischer Rhythmus will die aus der Nachtruhe gewonnene Energie in Bewegung umsetzen. Sie wollen j e t z t laufen, toben, sich auspowern, sich lösen.
Je öfter ich verlange, dass sie ihre eigenen Instinkte verleugnen desto spannungsreicher bzw. frustrierter entwickelt sich ihre Grundstimmung.
Aus Frustation kann Aggression, Traurigkeit oder auch Widersetzlichkeit entstehen.
(s. Rhythmus im Welpenalter)
|
Zu einem entspannten Miteinander gehört dass ich als Mensch auf die Bedürfnisse meiner Tiere eingehe.
|
Unter
artgerechter Bewegung verstehe ich nicht das gesittete Beifusslaufen
oder den leinengeführten Spaziergang. Der Hund muss sich auch auspowern
können. Natürlicherweise täte er dieses bei der Jagd im Rudel oder
beim Spiel mit Artgenossen.
Wer
hat nicht schon mal einen Hund gesehen, der durchgegangen ist weil er in
den Jagdrausch fiel. Diese Verausgabung aller Sinne und Kräfte ist
Konditionstraining und Lustbefriedigung im höchsten Masse. Auch die
Intelligenz wird bei der Jagd gefordert denn ohne Strategie und
ergänzende Teamarbeit geht es nicht. Natürlich können wir unsere
Lieblinge nicht wildern lassen, und nicht jeder kann seinem Hund eine
Herde Schafe zum Hüten geben. Einen Ausgleich können wir aber schaffen durch Beute - oder Fährtenspiele die dem Hund Spass machen und ihn körperlich
und geistig fordern, ihn als Fahrrad - oder Reitbegleiter mitnehmen,
oder uns zumindest ein paar Kilometer täglich im Jog begleiten lassen.
Zweimal täglich eine Stunde in flotter Bewegung ist das Mass, was gesunde Schäferhundartige gerne hätten.
Sind
wir selbst eingeschränkt in Vitalität und Beweglichkeit können Stöckchen- oder Ballspiele, - auch wenn dadurch
sogenannte Ball-Junkies entstehen können - , das Beute- Jagd- und
Laufbedürfnis des Hundes befriedigen.
Cosi kommt heran...
und will es greifen.
Disziplin gehört auch dazu.
...und ab die Post.
Ein
Hund ohne Artgenosse und ohne Bewegungsspiel ist in der Regel nicht nur
frustriert sondern wird auch von seinem Stoffwechsel her müde. Die
Sauerstoffversorgung ist eingeschränkt, die Verdauung verlangsamt, der
Geist träge, Herz und Kreislauf bauen ab, - ganz so wie bei uns
Menschen wenn wir es nur vom Kühlschrank bis zum Sofa schaffen.
Ich liebe es meine Tiere vital zu sehen. Und wie anders kann sich Vitalität zeigen als in temperamentvoller, freudiger Bewegung.
|
Artgerechter sozialer Kontakt.
Die
Mehrzahl unserer Hunde dienen ihrem Menschen der emotionalen
Bedürfnisbefriedigung. Der Hund ist für den Menschen da und nicht der
Mensch für den Hund. Umfragen weshalb man sich einen Hund angeschafft
hat zeigen, dass der Hund hauptsächlich einen Gefühlsmangel
ausgleichen soll. Hilfe aus der Depression, Hilfe aus der Isolation,
Kindersatz, Erfüllung des Kuschelfaktors, Partner für die Kinder, Sportkamerad, Befriedigung des eigenen Profilierungsbedürfnisses, des menschlichen Ehrgeizes ... Erfüllt der Hund diese Bedürfnisse geht uns das Herz auf und wir "lieben" ihn.
Artgerechter
sozialer Kontakt wäre das Rudelleben mit anderen Hunden.
Mehrhundehaltung, Hundeschulen, Hundetreffs sind Möglichkeiten
Hundesozialkontakte zu pflegen. Viele Hundehalter scheuen leider das
Zusammentreffen ihrer Hunde mit anderen Hunden weil sie Angst vor
Aggressionen und Verletzungen haben.
Beim Erstkontakt ist der kastrierte Labbi-Rüde Chicco an der Longe. Er ist auf Besuch und ein ambitionierter Jäger, weshalb er erstmal keinen Freilauf hat. Charis findet ihn furchterregend.
Aber eher müssen die beiden nun einjährigen Mädels gebremst werden. Cosi will Chicco erstmal nicht im Rudel haben und kneift von hinten. Er nimmts gelassen.
Auch Bobby der Nachbarshund ist mal wieder da. Nach dem Spaziergang sind alle gelassener. Die Schäferhundmädchen lassen Chicco in Ruhe und Chicco weiss, er darf Bobby nicht mehr aufreiten.
* * *
Wir selbst werden vom Hund als Rudelmitglied akzeptiert
- er kann gar nicht anders, als die mit ihm lebenden Wesen als
Rudelangehörige zu betrachten, und insoweit funktioniert auch ein Leben
nur mit Mensch und Hund, obwohl es für den Hund eine soziale Verarmung
bedeutet.
Inwieweit wir dann als Rudelmitglied oder Rudelführer respektiert werden liegt dann an unserer Führungsfähigkeit.
Sicherheit steht an erster Stelle die ein Rudelführer den Rudelmitgliedern bieten muss. Sicherheit für das Rudel bedeutet Überleben für den Einzelnen mit dem geringstmöglichen Stress. Hierzu
ist es nötig, das Bedrohungen von Aussen erkannt und abgewiesen oder
umgangen werden, das die innere Hierarchiefolge stabil ist und somit
Frieden herrscht, dass die Futterbeschaffung zuverlässig ist.
Alltagswelt: Bei unbekannten Eindrücken und Begegnungen weise ich meine Hunde hinter mich, wenn sie sich vorher im Freilauf bewegen konnten. Das können Baustellen sein, Menschen oder Tiere, unüberschaubares Gelände, oder einfach nur der Besucher zu Hause. Erst wenn ich sie freigebe mit dem Wort "lauf" dürfen sie an mir vorbei erkunden. Dies gibt den Hunden nicht nur das Gefühl von Sicherheit sondern festigt auch meine Autorität als Rudelführer.
Bei der Hierarchiefolge darf ich mich nicht auf Seilschaften einlassen. Das würde den grössten Unfrieden in die Gruppe bringen und auch die sich noch formenden Persönlichkeiten verstören.
Ein
Chef, der selber unsicher und voll Angst ist kann dem Rudel keine
Sicherheit bieten. Gelassenheit, Souveränität, geistige Überlegenheit
ist das was der Mensch ausstrahlen soll um dann wie selbstverständlich
als Rudelführer akzeptiert zu werden.
Kein einfaches Ding !
Hunde
lassen sich nicht einfach durch eine intellektuelle Erklärung
überzeugen das wir nun Chef sind. Hunde sind Körpersprachen-Profis.
Aber es gibt zum Glück einige gattungsüberschreitende Zustände, Mimiken, Gesten
und Verhaltensweisen die von vielen Säugern gleichermassen verstanden
werden.
- ist ein unsichtbares freundschaftliches Band. - ist ein Gefühl der Rudelzugehörigkeit. - gibt Sicherheit - und Selbstbewusstsein durch Rückenstärkung. Der Hund ist gerne bei uns, er betrachtet es als Privileg mit uns zu sein. Er sucht unsere Nähe, er folgt uns. Er befolgt unsere Wünsche.
Als Rudelführer muss man nicht immer autoritär handeln. Teamgeist ist viel förderlicher für ein Zusammenhörigkeitsgefühl.
Bei Bewegungsspielen fördert Teamgeist die Begeisterungsfähigkeit. Im
Team intim bedeutet kabbeln und
albern sein, Spiele mit Körperkontakt oder Kontaktliegen in Ruhephasen. Der Mensch ist sozusagen der Teamleiter, der wie im rangordnungsfreien Spiel mitagiert. Spielen hat immer gruppenbindende Wirkung. Ob es immer nötig ist als Mensch Anfang und Ende der Teamaktivität zu bestimmen liegt auch am Charakter des Hundes. Von Charis und Cosi lass ich mich gerne auffordern in ein Spiel einzusteigen. Das Ende bestimme aber immer ich. Kati - die gerne nur folgt wenn es ihr gerade passt - darf mit mir nur spielen, wenn ich sie dazu aufgefordert habe, niemals andersrum.
Dutzend mal am Tag
stupsen Charis und Cosima mich zart an. In die Kniekehle, am Bein, an
der Hand. Ich mache es genauso, es ist eine Bestätigung der
Freundschaft, des Wohlseins miteinander. Eine Verbindung aufnehmen - Bindung schaffen. Körperkontakt baut Vertrauen
und Freundschaft auf und ist Kommunikation.
Cosima durchläuft mich gerne als Freundschaftsbeweis. Es ist aber auch ein Privileg welches sich Charis niemals wagt, wenn Cosi in der Nähe ist.
Blickkontakt bedeutet Begegnung auf der psychischen/geistigen Ebene. Mit einem Blick in die Augen meines Hundes nehme ich unter Umständen intensiveren Kontakt auf als mit einer körperlichen Berührung. Meine Hunde vergewissern sich mit Blick in meine Augen immer wieder ob ich etwas von ihnen möchte, ob etwas erlaubt ist, ob es angesagt ist zu kommen und sich eine kurze Bestätigung abzuholen. Sie testen ob ich aufmerksam bin, ob ich ihre Aktivitäten mitbekomme. Sie nehmen eine Verbindung mit mir auf. Wenn ich ihren Blickkontakt übersehe oder ignoriere verhindere ich in diesem Moment die Kontaktaufnahme. Wie soll eine bestmögliche Bindung entstehen wenn ich nicht offen dafür bin?
Anschauen beim Heranrufen und Kommen.
Wenn ich meinen Hund rufe, muss ich auf sein Kommen reagieren. Ich muss den Hund annehmen ! Dies bedeutet dass ich ihn entweder kurz berühre, oder ihm meine Hand hinhalte zur kurzen Kontaktaufnahme, ihm Blickkontakt gebe, oder zumindest seinen Namen mit einem Lobwort verbinde.
Oft habe ich beobachtet, dass Hundehalter ihren Hund rufen und ihre Aufmerksamkeit von ihm abwenden sobald der Hund ein paar Schritte in ihre Richtung macht. Oder aber wenn er bei ihnen ankommt ihn ignorieren. Das Ergebnis ist, dass auch die Reaktionen des Hundes immer oberflächlicher werden.
Gemeinsames Erleben
ist ein wichtiger Bestandteil um eine starke Bindung zu erreichen. Der Alltag hat uns schnell im Griff und die Gewohnheiten und Rituale geben zwar Sicherheit aber lassen unseren Geist und den Geist unserer Hunde dahindümpeln.
Hunde, im Vollbesitz ihrer Vitalität erwarten noch mehr vom Leben als die tägliche Gassistrecke. Je triebiger, aufgeweckter, temperamentvoller, ein Hund ist, desto eher kommt er auf dumme Gedanken wenn ihn die Langeweile packt. Er will ja nur seine Neugierde befriedigen und mal schauen was es sonst noch so gibt.
Die kleine Charis ist so ein Vertreter ihrer Rasse. Aber auch die ruhige, besonnene Cosi liebt es, unbekannte Szenen, Herausforderungen und Abläufe kennenzulernen:
Hier schaut Charis zu wie ich mit ihrer Schwester Cosi weit hinaus in den See geschwommen bin. Sie jammert leise, traut sich aber noch nicht den Boden unter den Füssen zu verlieren.
Ich hole sie ab, und sie traut sich - nach aufmunternden Worten - in meine offenen Hände zu schwimmen.
dann halte ich sie eine Weile, damit sie sich ausruhen kann und Vertrauen schöpft.
sodann folgt sie mir schwimmend eine Weile und lässt sich dann zurück an das Ufer schicken.
danach ist sie sichtlich stolz und liebt mich die nächsten Tage ganz besonders.
Hier starten wir zu einem Wochenendspaziergang: mit drei Hunden und zwei Packponys.
... mal schauen wie weit wir kommen, eine Übernachtung ist eingeplant...
So nebenbei lernen die Hunde im Wechsel an der Leine vorauszugehen; um später mal angespannt zu werden und etwas zu ziehen.
Zwischenrast nach anstrengenden Höhenmetern...
... Siesta
Am späten Nachmittag finden wir unsere Lagerstätte, 15 Km von Daheim.
Charis weiss sofort wo das Gemeinschaftsbett ist...
...und macht Probeschlafen.
Cosi hält erst mal Zeltwache.
na also, passt doch !
Abendstimmung ...
Morgens in aller Frische, der Nebel steigt aus dem See und die Hunde erfreuen sich ihrer Raufspiele.
Wir zelten ab, verpacken und verzurren alles und machen uns auf den Heimweg. Zum Baden ist es uns Menschen zu kalt.
Zwischenstopp auf dem Rückweg.
Eine schöne Erfahrung für Mensch und Tier, ein kleines bischen heraus aus dem Alltagstrott, mal was Neues ausprobieren.
Nach diesen zwei Tagen sind die beiden Weissen und auch die Ponys noch anhänglicher und menschbezogener als zuvor. Gemeinsames Erleben schweisst zusammen und fördert Freundschaft.
Unsere energetische Ausstrahlung ist allumfassend und randvoll mit Informationen.
Unser Energiepegel äussert sich in der Körperspannung, dem Blick und der Stimmlage, und sicherlich auch von dem Hund wahrnehmbar am Geruch.
Bin
ich als Mensch erschöpft, schläfrig, mit geringem Energielevel und
Willen, so werde ich meinen Hund in der Behauptungsphase nicht
überzeugen können, dass ich sein Rudelführer bin. Halbherzigkeit und
Inkonsequenz sind zuverlässige Mittel um uns selbst herabzustufen und
uns unglaubwürdig zu machen.
Sind wir begeisterungsfähig, konzentriert, wachsam, - sammeln wir unsere Energie zum Handeln. Wir ziehen unseren Hund mit. Auch er muss erst Konzentration lernen.
In der Regel weiss unser Hund besser als wir selbst wie wir heute drauf sind und stellt sich darauf ein.
Obwohl Hunde auch auf eine schauspielerische Leistung hereinfallen können, wirkt diese aber nicht dauerhaft.
Charis als Sportlermädchen sucht sich wenn Besuch kommt zuverlässig denjenigen aus, der eine vitale, energetisch geladene Ausstrahlung hat. Dem legt sie sich zu Füssen und weicht so schnell nicht mehr von ihm.
Gibt es Probleme bei der Umsetzung von Regeln, so sollten wir uns selbst kritisch betrachten und einmal den Energielevel wahrnehmen mit dem wir unseren Hund zum Gehorsam führen wollen.
Geht der Hund an der Leine nicht Beifuss - obwohl er es gelernt hat - sondern immer wieder vor uns, obwohl wir damit nicht einverstanden sind, so können wir zumeist eine Nachlässigkeit von uns selbst entdecken.
Welchen Energiepegel unser Handeln hat können wir am besten erkennen, indem wir Situationen vergleichen: Zum Beispiel: Wenn der an sich saubere und gesunde Hund in
die Wohnung macht, ist dies sicherlich ein absolutes "DASGEHTNICHT" ! Kommen wir nicht mit Weichheit ans Ziel,
werden wir sicherlich energischer, durchsetzungsfähiger, lauter, auf
jeden Fall: Pinkeln in die Wohnung geht nicht !!! Fertig!
Würden
wir mit dieser emotionalen Gestimmtheit der Empörung und dem daraus aktivierten Energielevel auch das Beifuss fordern hätten wir sicherlich einen
folgsameren, unterordnungsbereiteren Hund, einfach dadurch das unser Wille mit mehr Energie vermittelt wird.
Ausgewogenheit im sozialen Verhalten macht uns glaubwürdig.
Starke
Stimmungsschwankungen, Jähzorn, Cholerik, Ungerechtigkeit, difuse
Bestrafungen, unterschwellige oder offene Aggressionen, stärken nicht
etwa unsere Chefposition sondern verunsichern die Rudelmitglieder
(nicht nur den Hund). Ein verunsicherter Hund wird uns niemals freudig
folgen. Er wird eher versuchen uns auszuweichen.
Die
von uns geprägte Alltagsstimmung überträgt sich unweigerlich auf unsere
Hausgenossen. Unterschwelliger Zorn muss sich nicht auf den Hund
richten um ihn zu beinflussen. In Familien deren Mitglieder ihre
negativen Gefühle ungebremst oder auch unterschwellig ausleben, läuft
der Hund oft mit gesenktem Kopf und geklemmter Rute einher. Sozusagen
in Dauerbeschwichtigungshaltung.
Gerade
der Weisse Schweizer Schäferhund, der von seinem Wesen her mit dem
Deutschen Schäferhund - meiner Erfahrung nach - nicht zu vergleichen ist, ist mit seiner
hochsensiblen Wahrnehmung für Stimmungen seines Rudelführers schnell in
eine Rückzugshaltung zu bringen.
Zur Ausgewogenheit des Verhaltens zählt auch nicht nachtragend zu sein. Der
Hund lernt nicht nur durch Belohnung sondern auch aus Fehlern die er
macht und daraufhin zurechtgewiesen wird. Sobald er sein Verhalten
korrigiert hat ist alles in bester Ordnung.
Bedürftigkeit - Ein Chef ist nicht bedürftig !
Welpen
sind natürlich am bedürftigsten was Angenommensein, Körperkontakt und
Schutz betrifft. Je älter und selbstbewusster der Hund im Rudel wird,
desto weniger schlawenzelt er um die Ranghöheren herum um Bestätigung
zu bekommen. Beschwichtigungsgesten im Konfliktfall werden natürlich
dem Ranghöheren gezeigt. Der Rudelführer selbst nimmt hoheitsvoll Beschwichtigungsgesten an, er begrüsst nicht, er wird begrüsst.
Der Sozialpartner Hund, der die Einsamkeit vertreiben und ein
emotionales Defizit ausfüllen soll, wird mit oftmals unartgemässen Liebkosungen
überschüttet. Der Mensch streichelt sich zuverlässig in die zweite
Reihe der Rangfolge. Was nicht bedeuten muss, dass der Hund nun
agressiv wird, aber es bedeutet auf jeden Fall das Herrchen und
Frauchen nicht unbedingt ernstgenommen werden.
Die Ressourcenverteilung
benutzt der Rudelführer um seine Position als Chef zu bekräftigen.
- Raum - Futter - Spielzeug - Plätze - Zuwendung vom Chef - Initiative zum Spiel oder Jagd
|
|